Neue Wege, die sich lohnen. Auf der Bildungsmesse didacta wurden vier Schulen für ihr besonders tatkräftiges Engagement ausgezeichnet. Prämiert wurden sowohl kleine Schritte zur Mitbestimmung von Schülerinnen und Schülern als auch mutige neue Strukturen, die sich vom Klassenzimmer und der 45-Minuten-Stunde verabschieden.

„Mit dem Zukunftspreis würdigt die Cornelsen Stiftung Projekte, die wirklich nach vorn gewandt sind“, sagt Schirmherr Prof. Dr. Olaf Köller, Wissenschaftlicher Direktor des IPN Leibniz-Instituts in Kiel und Vorsitzender der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK.

Personal- und Organisationskonzepte bewertet die fünfköpfige Jury in der Kategorie für Schulleitungen. Hier hat gewonnen:

Cornelsen Zukunftspreis für Schulleitungen: Friedensschule Osnabrück
Einfach mal machen, könnte das Motto der Friedensschule Osnabrück sein. In ihrem neuen Unterrichtskonzept haben Schulleiter Christoph Wiebke und sein Kollegium alles einmal umgestellt. Hier lernen die Schülerinnen und Schüler digital und selbstbestimmt – im eigenen Lernbüro oder auf Gemeinschaftsflächen. Zentraler Baustein: Sie werden dabei individuell von ihren Lehrerinnen und Lehrern beraten und begleitet. Die innovative Raum- und  Organisationsstruktur hat die Jury beeindruckt: „In der Friedensschule Osnabrück wird vorbildlich sichtbar gemacht, wie wegweisende Schulreformen im Alltag möglich sind“, sagt Jurymitglied Prof. Dr. Annedore Prengel.

Innovationsleistung, Wirkung, Nachhaltigkeit und Partizipation der Lernenden sind wichtige Kriterien in der Kategorie ‚Lehrkräfte‘. Die Gewinnerteams sind:

1. Preis: Alexander-von Humboldt-Realschule in Bayreuth

Experimente machen Naturwissenschaften lebendig. Das Besondere an der Realschule Bayreuth: Im Projekt MINTeinander erklären Schülerinnen und Schüler naturwissenschaftliche Experimente im Seniorenheim. Sie schlüpfen in die Rolle ihrer Lehrkräfte, tauchen tief ein in die Welt der Naturwissenschaften und bauen dabei Berührungsängste mit alten Menschen ab. Die Jury ist begeistert: „Soziales und fachliches Lernen fließen hier zusammen. Schaut man sich die Ergebnisse an, neigt man unwillkürlich dazu, Stadtplanenden und Bildungspolitikern zu empfehlen, den Bau von Schulen und Seniorenheimen möglichst nah beieinander zu planen“, sagt Juryvorsitzender Prof. Dr. Bernd Ralle.

2. Preis: Reinoldus- und Schiller-Gymnasium in Dortmund

Mitbestimmung von Schülerinnen und Schülern: Global denken, lokal handeln ist das Prinzip des Dortmunder Lehrers Christian von der Ecken beim Projekt DorstWelt. Seine Schule gestaltet den Schwerpunkt Nachhaltige Entwicklung mit immer neuen Ansätzen. In diesem Jahr geht es um Umwelt und Klimaschutz. Die Schülerinnen und Schüler gestalten auf dem Außengelände der Schule ein Grünes Klassenzimmer. Wie das aussehen wird? Lehrer Christian von Ecken ist selbst gespannt, denn hier entscheiden die Schülerinnen und Schüler mit. „Das Projekt DorstWelt kann für andere Schulen und Schulformen Ansporn sein“, sagt Jury-Mitglied Prof. Dr. Tilman Grammes.

3. Preis: Gymnasium der Benediktiner Schäftlarn

Mit BookTubes wollen Schülerinnen und Schüler für das Lesen begeistern. Sie setzen sich Intensiv mit Büchern auseinander und stellen sie szenisch in Kurzclips vor. Dafür erarbeiten sie sich Storyboards, Kameratechniken, Visualisierungsmöglichkeiten, Soundeffekte und mehr. Unterstützt werden sie dabei vom Medienkompetenzzentrum des Bayrischen Rundfunks  „Das Projekt ,BookTubes‘ zeigt, wie vernetztender Unterricht gelingen kann“, sagt Jury-Mitglied Carola Junghans.

Der Cornelsen Zukunftspreis wird in diesem Jahr zum achten Mal vergeben und ist mit insgesamt 14.000 Euro dotiert. Er richtet sich an Schulleitungen und Lehrkräfte aller allgemein- und berufsbildenden Schulen. Mit der Preisverleihung startet direkt die neue Ausschreibung. Neue Bewerbungen sind bis zum 15. Oktober 2024 unter https://www.cornelsen-stiftung-lehren-lernen.de möglich.

Videos zu allen ausgezeichneten Projekten und die Laudationes finden Sie hier.

Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen

Als gemeinnützige Stiftung engagiert sich die Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen seit 46 Jahren für eine bessere Unterrichtsqualität in Deutschland. Ein wissenschaftlicher Beirat begleitet die Stiftung bei den aktuellen Förderschwerpunkten. Ziel ist es, Lehrkräfte zu stärken und schulisches Engagement zu fördern. Dafür vergibt die Stiftung den jährlichen Cornelsen Zukunfspreis und richtet eine mehrtägige SommerUni für Lehrkräfte aus. Bei Workshops, Diskussionsrunden und Netzwerkformaten kommen hier Lehrerinnen und Lehrer aus allen Bundesländern und Schulformen in einen Austausch. Die Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.

Ansprechpartner
Irina Groh
Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen
c/o Cornelsen Verlag GmbH
Mecklenburgische Straße 53
14197 Berlin
Telefon: +49 30 897 85-563
E-Mail: irina.groh@cornelsen.de
Web: www.stiftung-lehren-lernen.de

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